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Stadtteil Öflingen – 3.300 Einwohner
Öflingen wurde erstmals in einer
Urkunde des Jahres 1265 als „Villa
Ovelicon“ erwähnt. Wie zahlreiche
archäologische Funde beweisen, ist
der Ort jedoch viel älter. So wurden
beispielsweise Reste römischer Besiedlung nach­
gewiesen. Öflingen zählte zur alten Grafschaft
Wehr und kam mit dieser im Jahr 1272 an die
Habsburger. Nachdem sie 1365 als habsburgi­
sches Lehen an die Herren von Schönau fiel,
wurde auch Öflingen in den Einflussbereich des
aufstrebenden Adelsgeschlechtes einbezogen.
Neben ihm wirkten aber noch andere Mächte als
Träger bestimmter Rechte am Ort.
Man vermutet, dass Öflingen einst zum Säckin­
ger Stift gehörte. Es ist daher wahrscheinlich,
dass die zahlreichen Besitzungen der Herren
von Wieladingen in Öflingen als Lehen des
Frauenstiftes in ihre Hand gekommen waren.
Zumindest waren die Wieladinger zeitweise
Meier des Stiftes. 1318 gaben sie diese Güter an
die Kommende Beuggen weiter, darunter auch
Besitzungen in „Wunnenbach“, dem heutigen
Günnenbach. 1278 verkauften Verena von Dettin­
gen und Hermann von Wieladingen das Dorf an
Rudolf von Schönau. Aus diesem Grund machte
die Gemeinde Öflingen im 19. Jahrhundert das
Wappen der Herren von Dettingen (schwarzer
Rappenkopf) zum Gemeindewappen.
Seit dem Mittelalter hatten die Öflinger immer
wieder unter den Folgen von Kriegen zu leiden.
Eine Quelle großer Spannungen waren die
Reibereien zwischen den Habsburgern und den
Eidgenossen. 1444 riefen diese die Armagna­
ken – wilde Söldner des französischen Königs
– gegen das Haus Habsburg ins Land. Um sich
vor Übergriffen zu schützen, riegelten die Öflinger
Bauern das Wehratal durch Wälle, sogenannte
Letzen, ab. Die Taktik ging auf, und die Armagna­
ken wurden ins Elsass abgedrängt. Sechs Jahre
später stürmten Basler Verbände die Öflinger
Letze mit 1.600 Mann und brannten das Dorf
nieder. Während des 30jährigen Krieges wurde
Versammlungsraum Öflingen