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BÜRGERMEISTERINTERVIEW
HERZLICHWILLKOMMEN
IN HASSMERSHEIM
Haßmersheim blickt auf eine lange Geschichte zurück.
Bereits 774 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.
Welche Bauwerke, Denkmäler oder Museen erinnern heute
noch an vergangene Zeiten?
Die bekannte Stauferburg Guttenberg in unserem Ortsteil
Neckarmühlbach stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist eines
der beliebtesten Ausflugsziele im Neckartal und hat neben ihrer
beeindruckenden historischen Kulisse dem Besucher viel zu
bieten, wie zum Bespiel Flugvorführungen der dort ansässigen
Deutschen Greifenwarte. Nur wenig jünger ist die Notburga-
kirche in Hochhausen, ein kunsthistorisches Kleinod mit Hoch-
altar, Buntglasfenstern, Kreuzigungsgruppe, Fresken und Grab-
mal der dort bestatteten Heiligen. Das Schifffahrtsmuseum in
Haßmersheim erinnert mit vielen Exponaten an die große Tra-
dition der Gemeinde, die lange Zeit als größter Binnenschiffer
standort im süddeutschen Raum galt.
Die Haßmersheim Bewohner legen viel Wert auf Kultur und
Tradition und pflegen jede Menge alte und neue Bräuche.
Welche Veranstaltungen und Feste versüßen den Menschen
in diesem Zusammenhang die freie Zeit?
Die Haßmersheimer feiern gerne und ein wohl gefüllter Veran-
staltungskalender belegt, dass viele Vereine und Organisationen
diesem sympathischen Wesenszug gerne Rechnung tragen und
ihre Mitbürger mit einem breit gefächerten „Feschtlesangebot“
verwöhnen. Unser wichtigstes Gemeinschaftsfest ist die
Haßmersheimer Kerwe am Neckarvorland über vier Tage im Au-
gust mit Vereinsgastronomie und Vergnügungspark. Aber auch
in der Faschingszeit amüsiert man sich prächtig, zum Beispiel
auf Prunksitzungen des Karnevalsvereins und überregionale
Sportveranstaltungen wie der alljährliche Triathlon der Sport-
freunde gehören auch zum festen Bestand im Jahreskalender.
Haßmersheim führt seit über 9 Jahren eine Städtepartner-
schaft mit der französischen Gemeinde Chartres de Bretagne.
Welche Vorteile ergeben sich aus einem solchen Zusammen-
schluss und wie werden diese Beziehungen gepflegt?
Es ist fast zu wenig, im Zusammenhang mit Chartres de Bretagne
von einer „Partnerschaft“ zu sprechen. Über die Jahre sind tiefe
freundschaftliche Beziehungen zwischen den Einwohnern auf
deutscher und auf französischer Seite entstanden. Wir unter
nehmen auch einiges, um diese Verbundenheit zu intensivieren
und zu pflegen. Einmal im Jahr kommt entweder eine Dele-
gation aus Chartres zu uns oder wir besuchen die Bretagne.
Interviewmit Bürgermeister Michael Salomo
Daneben werden Ferienjobs für
Jugendliche vermittelt oder eine
Abordnung aus Chartres unter-
stützt die Haßmersheimer Vereine
mit einem Arbeitseinsatz auf der
Kerwe.
Wenn Sie es in einem Satz auf
den Punkt bringen sollten:
Was macht Haßmersheim so
besonders?
Das geht nicht, alle Vorzüge
Haßmersheims in einen Satz zu
fassen. Das eine Aushängeschild
oder Alleinstellungsmerkmal, gibt
es im Grunde genommen gar
nicht. Haßmersheim hat in vielen
Bereichen, die für die Lebens
qualität wichtig sind, etwas zu
bieten.
Da wäre zunächst auf das
ausgezeichnete Arbeitsplatzangebot der örtlichen Unter
nehmen zu verweisen, das in einer Gemeinde unserer Größen-
ordnung seinesgleichen sucht.
Dazu kommt die relative Nähe zur Metropolregion und zum
Wirtschaftsstandort Heilbronn mit ausgezeichneten Verkehrs-
verbindungen.
Für Familien mit Kindern hält die Gemeinde ein durchgehendes
Betreuungsangebot vor, vom 1. bis zum 16. Lebensjahr mit
Ganztagsplätzen in den Kindertageseinrichtungen, Nach-
mittagsbetreuung an der Grundschule und Ganztagsunterricht
an der örtlichen Gemeinschaftsschule. Ein aktives Vereinsleben mit
rund 45 Vereinen und Organisationen bietet auch in der Freizeit
gestaltung alle Entfaltungsmöglichkeiten für jedes Alter und
für jeden Geschmack. Was ich aber als langjähriger Großstadt
bewohner am Leben auf dem Land oder in der Kleinstadt immer
vermisst habe und jetzt auch in Haßmersheim zu meiner großen
Freude wieder genießen darf ist die persönliche Nähe und der
daraus erwachsende Zusammenhalt, die gegenseitige Unter
stützung und gelebte Nachbarschaftshilfe, die nur eine Dorf
gemeinschaft bieten kann – das genaue Gegenteil zu Anonymität
und Isolierung des Einzelnen in der Großstadt. Gerade für
Familien mit Kindern bildet dieses Zugehörigkeitsgefühl, Teil einer
Gemeinschaft zu sein einen Pluspunkt für die Lebensqualität, der
nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.