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dass die Bürger der Mühle
verpflichtend zugewiesen
wurden, um ihr Korn mah-
len zu lassen. Während des
DreißigjährigenKriegeswur-
de die Herrschaftsmühle zur
Stadtmühle und speziell in
Veringenstadt im Jahr 1711 zur Spi-
talsmühle, dann im Jahr 1841 zur
Privatmühle. Die erste Veringenstäd-
ter privateMüllersfamilie hieß Endris.
Als dann Maria Endris einen Schmied
heirate, ging die Mühle auf diesen
Namen über. In demhistorischenGe-
bäude wurde bis zu Beginn des ver-
gangenen Jahrhunderts im unteren
Bereich das Korn gemahlen und im oberen Stock gewohnt. 1901 entstand die
Wohnung neben der Mühle, und die Mühle selbst, für die nun vier Stockwerke
zu Verfügung standen, konnte modernisiert werden. Bis 1924 lieferte das
Wasserwerk auch den Strom für Veringenstadt. Ende der 1960er Jahre wurde
der Mühlenbetrieb hier eingestellt und 1968 verkaufte Müller Schmid das
markanteste Zeichen der Veringenstädter Mühle, das Mühlrad. Da sich kein
Käufer für die Mühle fand wurde sie aufwändig renoviert. Die verbliebenen
Maschinen, Säcke, Siebe, Messgefäße, Fotos und Dokumente bilden nun den
Grundstock für das kleineMühlenmuseum, das Jutta Schmid-Glöcklermit ihrer
Familie hier eingerichtet hat.
Bauwerke
Veringenstadt ist geprägt durcheinenmittelalterlichenKernmit Fachwerkhäu-
sern, Burgruine und sakralen Bauwerken:
J
Die Wallfahrtskirche Maria Deutstetten ist zugleich Friedhofskapelle. Ihre
Ausstattung stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Veringenstadt früher
und heute
Naturdenkmäler
Um Veringenstadt gibt es 34 Höh-
len: Göpfelsteinhöhle (Göpfelberg-
höhle), Hagentorhöhle, Nikolaus-
höhle, Mühlberg-Höhle, Anna-
Kapellen-Höhle. Zahlreiche Funde
in diesen Höhlen, die auf den
Zeitraum 100.000-60.000 v. Chr.
datiert werden konnten, doku-
mentieren das Leben zu jener Zeit.
Sie dienten dem Neandertaler im
Tal der Lauchert als Wohnraum
undWinterquartier. ImJahre 2004
wurde in der Mühlberghöhle ein
Höhleninformationszentrum ein-
gerichtet, das umfassende Infor-
mationen über die Höhlen in
Veringenstadt enthält.
Der etwas außerhalb im Wald
gelegene
heimatgeschichtliche
Rundweg zeigt an Stationen Boh-
nerzabbau, Schwammriff und alte
Siedlungsstätte. Direkt im Altstadt-
bereich verläuft der Ufer-Lehrpfad
„Lebendige Lauchert“ mit vielen
Informationen rund um den Fluss
Lauchert,sowieseinePflanzen-und
Tierwelt.
VomNaturbeobachtungsturmbei
Hermentingen besteht eine gute
Aussicht auf das Biotop Buch
wiesen.