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nicht an der Stelle der heutigen Altstadt, sondern auf der Buch-

halde in

Altfridingen

stattgefunden. Diese erste Stadtanlage, an

die heute nur noch Geländespuren erinnern, war eine erweiterte

Vorburg zu einer von den Grafen von Hohenberg gegründeten

Burg. Anlass für die Gründung des Burgstädtchens auf der Höhe

waren strategische Gesichtspunkte: Hier sollte ein Gegengewicht

gegen die unmittelbar benachbarte zollerische Burgstadt Mühl-

heim gesetzt werden. Bereits im frühen 14. Jahrhundert entspannte

sich aber das Verhältnis zwischen den Grafen von Hohenberg und

ihren Konkurrenten, den stammesverwandten Grafen von Zollern.

Ökonomische Gesichtspunkte und die Sorge um die Sicherung des

Donauübergangs für die verkehrspolitisch wichtige Straße von der

Der Ortsname

Fridingen

wird erstmals in einer Urkunde des

Jahres 861

erwähnt, als ein Gutsherr namens Plionunc verschie-

dene Güter in Beuron, Fridingen und Buchheim dem Kloster

St. Gallen übereignete. Auch von einer Kirche in Fridingen ist da-

bei bereits die Rede. Die Siedlung als solche ist sicher viel älter, eine

alemannische Gründung wohl des 5. Jahrhunderts, wobei der Orts-

name die Erinnerung an den Ortsgründer bewahrt: „Fridingen“

bedeutet nämlich nichts anderes als „bei den Leuten des Frido“.

Die tatsächliche Besiedlungsgeschichte beginnt aber schon sehr

viel früher. Ein Fundort von europäischer Bedeutung ist dabei die

Jägerhaushöhle

. Ausgrabungen in den Jahren 1964 bis 1967 haben

ergeben, dass Jägergruppen der mittleren Steinzeit (Mesolithikum)

zwischen etwa 8000 und 5000 v. Chr. die Höhle immer wieder

sporadisch als Behausung benutzt haben. Bekannt geworden ist

Fridingen nicht zuletzt auch durch das 1971 jenseits der Donau

systematisch ausgegrabene

alemannische Gräberfeld

. 306 Gräber

mit insgesamt 337 Bestattungen konnten dabei untersucht werden.

Die zahlreichen Fundstücke (vor allem Schmuck und Waffen), die

wertvolle Einblicke in die Lebenswelt unserer frühmittelalterlichen

Vorfahren ermöglichen, befinden sich teils im Heimatmuseum,

teils im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart.

Die fünf Jahrhunderte zwischen der urkundlichen Ersterwäh-

nung 861 und der ersten Nennung Fridingens als Stadt 1372 sind

wiederum in geschichtliches Dunkel gehüllt. Eine erste plan­

mäßige Stadtgründung hat wohl schon Mitte des 13. Jahrhunderts

Geschichte // 03

GESCHICHTE

Fridingen gehört zu den archäologisch interessantesten Orten im Land. Zu nahezu jeder

frühgeschichtlichen Epoche sind innerhalb des Gemeindegebietes bemerkenswerte oder sogar

spektakuläre Funde gemacht worden.