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Sehenswürdigkeiten // 05
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Fridingen besitzt seit langem den Ruf
eines Künstlerstädtchens.
Seit der Barockzeit bis heute war und ist Fridingen nicht nur
Herkunftsort, sondern häufig auch Wirkungsstätte für eine
erstaunliche Anzahl von Künstlern und Kunsthandwerkern,
beispielsweise die beiden Orgelbauer
Leopold Spiegel
(1680-1730)
und
Hieronymus Spiegel
(1699-1779) oder die Künstlerfamilie
Zoll mit dem Bildhauer und Maler
Franz Josef Zoll
(1710-1774)
und seinen Söhnen, dem Freskenmaler
Franz Josef Zoll (Soll)
(1734-1798), einem Hauptmeister des Chiemgauer Rokoko, und
dem Maler und Bildhauer
Conrad Zoll
(1743-1807). Im 20. Jahr-
hundert waren es neben dem hauptsächlich in München tätigen
Kunstmaler
Alfons Epple
(1899-1948), einem Landschaftsmaler
des expressiven Realismus, vor allem die Mitglieder der Künstler-
familie Bucher, die Fridingen erneut den Ruf eines „Künstlernests“
eingetragen haben.
Franz Xaver Bucher
(1899-1959) wurde als
virtuoser Zeichner bekannt, der Landschaftsmaler
Hans Bucher
(1929-2002), darf wohl als der Donautal-Maler schlechthin be-
zeichnet werden. Der Bildhauer
Willi Bucher
(* 1943), hat sich
vor allem mit seinen Installationen aus Holzlarven weitum einen
Namen gemacht.
Zu einem sehenswerten Spaziergang lädt der historische Ortskern
ein. Die gut erhaltene Altstadt mit ihren prägenden Fachwerkbau-
ten birgt sehenswerte Kleinode und steht unter Denkmalschutz.
Eines der besterhaltenen Fachwerkhäuser ist das
Scharfeck
; am
Giebel findet sich die Jahreszahl 1554. Das Bürgerhaus, bei dem
sich auch das Obere Tor befand, ist die Wiege des Malergeschlechts
Bucher, dessen Angehörige die Außenfassade in verschiedenen
Phasen mit Sentenzen, Motiven der Sagenwelt und der Orts
geschichte verschönerten. Nach dem Tod des letzten Bewohners,
des Malers Hans Bucher (1929-2002), gründeten die Erben ge-
meinsam mit der Stadt die gleichnamige Stiftung. Seither befindet
sich neben der urigen Gastwirtschaft im Untergeschoss, auch ein
Kunstmuseum im Inneren des Gebäudes, welches der allgemeinen
Öffentlichkeit zugänglich ist.
Das
Ifflinger Schloss
beherrscht majestätisch den Ortskern. Es
dürfte wohl um das Jahr 1300 durch die Grafen von Hohenberg er-
baut worden sein. Später diente die Fridinger Stadtburg als adliges
Lehensgut. Letzte Besitzerfamilie waren von 1536 bis 1793 die
Freiherren von Ifflinger-Granegg, nach denen das Schloss bis heute
benannt ist. 1794 erwarb die Stadt das österreichische Lehen.