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Fähigkeiten für die Lehre bei der Berufsorientierung entdecken –

Orientieren geht über Studieren!

Die Wahl des richtigen Berufsweges

ist oft eine Qual. Welche Vorausset-

zungen muss ich für welchen Beruf

mitbringen und was kann ich damit

alles machen? Bei über 100 Ausbil-

dungsberufen allein im Handwerk kann

man da leicht den Überblick verlie-

ren. Schlimmer noch, man kann den

Traumberuf übersehen und den völlig

falschen Ausbildungsweg beschreiten.

Aber keine Panik! Es gibt Hilfe.

Mit der Berufsorientierung im Hand-

werk wird künftigen Fachkräften ein

Einblick geboten, welche Möglichkei-

ten die Region in diesem Wirtschafts-

bereich bereithält. Viele Lehrlinge

haben bei der Berufsorientierung

erst entdeckt, dass Handwerk Spaß

macht, und sich dann entschieden, in

Deutschlands vielseitigstem Wirt-

schaftsbereich tätig zu werden.

„Junge Leute sollen sich ausprobieren

und herausfinden, womit sie später

Geld verdienen wollen und natürlich

auch was sie nicht mögen“, sagt Oliver

Klaus vom Bildungs- und Technologie-

zentrum (BTZ) der Handwerkskammer

zu Leipzig. „Je mehr Kontakt zur

Berufspraxis stattfindet, desto leichter

fällt die Entscheidung für die richtige

Ausbildung.“

Klaus muss es wissen, schließlich bie-

tet „sein“ BTZ etliche Gelegenheiten,

Handwerksluft zu schnuppern. Ein Bei-

spiel? Die Berufsorientierungstage, die

regelmäßig in den Ferien stattfinden.

Hier kann man sich in den Bereichen

Elektrotechnik, Sanitär-, Heizungs-

und Klimatechnik sowie Metalltech-

nik testen. Es werden Schaltungen

gebaut, Rohrverbindungen hergestellt

oder Metallwerkstücke gebohrt und

zurechtgefeilt. Angeleitet werden

die Schüler von Handwerksprofis, die

sonst die Lehrlinge der Region unter

ihre Fittiche nehmen.

Auch mit der ganzen Klasse sind

Berufsorientierungskurse möglich. Das

BTZ arbeitet dafür mit vielen Schulen

der Region zusammen. Schüler können

mit Klassenkameraden für zwei Tage

im Bereich Kunststofftechnik tätig

sein, drei Tage in Wirtschafts- und

Verwaltungsberufe reinschnuppern

oder sich an jeweils zwei Tagen

im Kosmetik- oder im Baubereich

ausprobieren.

So wie Linda, die das alles schon

hinter sich hat. Sie plant zwar ein

Fachabitur und einen kaufmännischen

Beruf, fand Handwerk aber spannend

und „wichtig fürs Leben“. „Besonders

gut ist das Praktikum für diejeni-

gen, die noch nicht wissen, was sie

werden wollen, so als Orientierung“,

sagt Mitschüler Philipp. Für ihn steht

fest, dass er einen Bauberuf erlernen

möchte, Zimmerer oder Trockenbauer.

Die beiden gehören zu einer 8. Klasse

einer Leipziger Oberschule, die sich

im zweiwöchigen Berufsorientierungs­

praktikum Einblicke in die Vielfalt des

Handwerks erarbeitet hat.

So wie die beiden nehmen jedes Jahr

mehr als 1000 Schüler der Klassen-

stufen 8 bis 10 an diesen Kursen teil.

Sogar bei den Lehrern kommt das

gut an, weil sich die Inhalte vieler

Fächer wiederfinden und die Schüler

sehen, dass man Mathe und Chemie im

Berufsleben braucht.

Neben der praktischen Orientierung

werden in den zwei Wochen auch ein

Bewerbungstraining und ein Eignungs­

test angeboten. Zum Abschluss erhält

dann jeder Teilnehmer ein Zertifikat,

in dem seine Stärken aufgelistet sind.

Wer sich lieber allein auf die Suche

nach dem idealen Karriereweg machen

möchte, kann beispielsweise den

Berufe-Checker auf

www.handwerk.de

nutzen. Dort kann man eigene Vorlie-

ben eintragen und erhält eine Auswahl

an Handwerksberufen, die zu diesen

Neigungen passen. Außerdem lohnt es

sich im Rahmen von Ferienarbeit oder

bei Praktika in Handwerksunterneh-

men seine Fähigkeiten auszuprobieren

und mit Handwerkern sowie Lehrlingen

ins Gespräch zu kommen. Von ihnen

erfährt man am besten, was ein Beruf

alles beinhaltet. Damit signalisiert

man auch gleich Eigeninitiative und

Interesse.

Modeberufe vermeiden!

Schau weit über den beruflichen Tellerrand hinaus. Da gibt es inzwi-

schen mehr interessantere Berufe als die wenigen, die seit Jahren zu

den beliebtesten gehören und bei denen folglich der größte Ansturm

herrscht ... und jedes Jahr kommen neue Berufe hinzu!

Verabschiede dich von dem Vorurteil,

... dass das „große Geld“ nur im Büro verdient wird. Wirf einen Blick

auf die breite Palette der Ausbildungsberufe, z. B. im Metall- oder

Elektrobereich oder im Gesundheitssektor etc. Mit Sicherheit wirst du

die eine oder andere interessante Alternative mit attraktiven berufli-

chen Perspektiven für dich entdecken.

TIPP

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