Table of Contents Table of Contents
Previous Page  34 / 112 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 34 / 112 Next Page
Page Background

Waiblingen – unsere Stadt ist einfach sehenswert!

Auf Entdeckertour

Sie möchten Waiblingen allein, zu zweit oder in einer Gruppe

besuchen? Dann lassen Sie sich von der Auswahl an spannenden,

interessanten Stadtführungsthemen inspirieren, welche die Tourist-

Information anbietet. Sie berät sie gern, Auskunft gibt es dort:

Scheuerngasse 4, 71332 Waiblingen

Telefon: 07151 5001-155

E-Mail:

touristinfo@waiblingen.de

Wer sich lieber selbst auf den Weg macht: hier sind die Sehens-

würdigkeiten der Stadt.

Bädertörle und Mauergang

Über die Erleninsel, die „Grüne Lunge“ der Stadt, zu der außer der

Großen und der Kleinen Erleninsel auch die Schwaneninsel gehört,

nähert man sich der noch fast vollständig erhaltenen Stadtmauer

mit einem zugänglichen Wehrgang aus der zweiten Hälfte des

13. Jahrhunderts. Ein filigraner, moderner Steg aus Edelstahl

überbrückt den Mühlkanal und führt durch das kleine Bädertörle

ins Stadtinnere. Hier standen auch die beiden mittelalterlichen

Badehäuser – heute lädt attraktive Gastronomie am Mühlkanal zum

Verweilen ein. Der offene Mauergang beim Bädertörlein gehört zu

den schönsten Teilen der Stadtmauer. Der Mauergang führt hinüber

zum Beinsteiner Torturm, Schießscharten erinnern an den Verteidi­

gungszweck. Im 19. Jahrhundert entstanden dort vor der Mauer

Gerberwerkstätten, die zum Teil wieder abgebrochen wurden.

Beinsteiner Torturm

Der Turm aus dem 13. Jahrhundert blieb als einziger von einstmals

drei Stadttoren erhalten. Von ihm aus führten einst die Straßen über

die Steige nach Winnenden und über Beinstein nach Schorndorf

(erst 1748 wurde die Schorndorfer Straße links der Rems gebaut).

Der Turm diente auch als städtisches Gefängnis, von 1818 bis 1864

als „Oberamtsgerichtsgefängnis“. Da durch den Torbogen früher die

Schweine zur Weide auf den Wasen getrieben wurden, heißt der

Turm bis heute noch „Säuturm“. Auf der stadtabgewandten Seite

sind drei Reliefs zu sehen: oben das Wappen Graf Eberhards V. zu-

sammen mit dem Waiblinger Wappen von 1491, am Ende der wir-

tembergischen Grafenzeit, darunter zwei Sgrafittogemälde von 1938

zu stadtgeschichtlichen Ereignissen. Im Jahr 2012 wurde der fünf-

geschossige und nahezu quadratische sowie 37 Meter hohe Turm

grundlegend saniert. Am Beinsteiner Tor befindet sich übrigens der

tiefste Punkt der Altstadt, was sich leicht an den Hochwassermarken

ablesen lässt.

Das „Große Haus an der Rems“ –

heute das Haus der Stadtgeschichte

Das älteste profane Wohn- und Handwerkergebäude aus der Mitte

des 16. Jahrhunderts ist das mit der Nr. 20 in der Weingärtner

Vorstadt. Die Giebelfront zeigt vier Fachwerk-Kragstöcke auf einem

steinernen Sockel und ist ein Lehrbeispiel alter Fachwerkbautechnik.

Die Gefachfüllungen der drei oberen Kraggeschosse aus senkrechten

Staken, waagrechtem Rutengeflecht und Stroh-Lehm-Bewurf

verdeutlichen dort heute noch sichtbar den Ursprung des Wortes

„Wand“ als Herleitung von „winden“. Eine dendrochronologische

Untersuchung der Balken hatte als Fällungsjahr 1548/1549 ergeben.

In diesem früheren Gerberhaus wurde 1991 das Museum der Stadt

eingerichtet; das vorbildlich und sehr aufwändig von der Stadt

restaurierte Haus, das in seiner Gesamtheit selbst ein Exponat war,

wurde mit dem „Europa-Nostra-Diplom“ ausgezeichnet. Im Mai 2014

wurde nach einer längeren Umbauzeit das nun als Haus der Stadt­

Das multimedial animierte Stadtmodell im Erdgeschoss

des Hauses der Stadtgeschichte vermittelt die Historie

Waiblingens auf besonders spannende Weise.

Tränktörle: Erschreckend eng muss es

anno 1634 beim Großen Brand zuge-

gangen sein, als die Waiblinger aus ihrer

Stadt hinausdrängten, um dem Feuer zu

entgehen; dieser als Skulptur geschaffene

„Durchschlupf“, 2010 errichtet,

verdeutlicht jene 90 Zentimeter.

Das Haus der Stadtgeschichte.

32