Waiblingen – unsere Stadt ist einfach sehenswert!
Auf Entdeckertour
Sie möchten Waiblingen allein, zu zweit oder in einer Gruppe
besuchen? Dann lassen Sie sich von der Auswahl an spannenden,
interessanten Stadtführungsthemen inspirieren, welche die Tourist-
Information anbietet. Sie berät sie gern, Auskunft gibt es dort:
Scheuerngasse 4, 71332 Waiblingen
Telefon: 07151 5001-155
E-Mail:
touristinfo@waiblingen.deWer sich lieber selbst auf den Weg macht: hier sind die Sehens-
würdigkeiten der Stadt.
Bädertörle und Mauergang
Über die Erleninsel, die „Grüne Lunge“ der Stadt, zu der außer der
Großen und der Kleinen Erleninsel auch die Schwaneninsel gehört,
nähert man sich der noch fast vollständig erhaltenen Stadtmauer
mit einem zugänglichen Wehrgang aus der zweiten Hälfte des
13. Jahrhunderts. Ein filigraner, moderner Steg aus Edelstahl
überbrückt den Mühlkanal und führt durch das kleine Bädertörle
ins Stadtinnere. Hier standen auch die beiden mittelalterlichen
Badehäuser – heute lädt attraktive Gastronomie am Mühlkanal zum
Verweilen ein. Der offene Mauergang beim Bädertörlein gehört zu
den schönsten Teilen der Stadtmauer. Der Mauergang führt hinüber
zum Beinsteiner Torturm, Schießscharten erinnern an den Verteidi
gungszweck. Im 19. Jahrhundert entstanden dort vor der Mauer
Gerberwerkstätten, die zum Teil wieder abgebrochen wurden.
Beinsteiner Torturm
Der Turm aus dem 13. Jahrhundert blieb als einziger von einstmals
drei Stadttoren erhalten. Von ihm aus führten einst die Straßen über
die Steige nach Winnenden und über Beinstein nach Schorndorf
(erst 1748 wurde die Schorndorfer Straße links der Rems gebaut).
Der Turm diente auch als städtisches Gefängnis, von 1818 bis 1864
als „Oberamtsgerichtsgefängnis“. Da durch den Torbogen früher die
Schweine zur Weide auf den Wasen getrieben wurden, heißt der
Turm bis heute noch „Säuturm“. Auf der stadtabgewandten Seite
sind drei Reliefs zu sehen: oben das Wappen Graf Eberhards V. zu-
sammen mit dem Waiblinger Wappen von 1491, am Ende der wir-
tembergischen Grafenzeit, darunter zwei Sgrafittogemälde von 1938
zu stadtgeschichtlichen Ereignissen. Im Jahr 2012 wurde der fünf-
geschossige und nahezu quadratische sowie 37 Meter hohe Turm
grundlegend saniert. Am Beinsteiner Tor befindet sich übrigens der
tiefste Punkt der Altstadt, was sich leicht an den Hochwassermarken
ablesen lässt.
Das „Große Haus an der Rems“ –
heute das Haus der Stadtgeschichte
Das älteste profane Wohn- und Handwerkergebäude aus der Mitte
des 16. Jahrhunderts ist das mit der Nr. 20 in der Weingärtner
Vorstadt. Die Giebelfront zeigt vier Fachwerk-Kragstöcke auf einem
steinernen Sockel und ist ein Lehrbeispiel alter Fachwerkbautechnik.
Die Gefachfüllungen der drei oberen Kraggeschosse aus senkrechten
Staken, waagrechtem Rutengeflecht und Stroh-Lehm-Bewurf
verdeutlichen dort heute noch sichtbar den Ursprung des Wortes
„Wand“ als Herleitung von „winden“. Eine dendrochronologische
Untersuchung der Balken hatte als Fällungsjahr 1548/1549 ergeben.
In diesem früheren Gerberhaus wurde 1991 das Museum der Stadt
eingerichtet; das vorbildlich und sehr aufwändig von der Stadt
restaurierte Haus, das in seiner Gesamtheit selbst ein Exponat war,
wurde mit dem „Europa-Nostra-Diplom“ ausgezeichnet. Im Mai 2014
wurde nach einer längeren Umbauzeit das nun als Haus der Stadt
Das multimedial animierte Stadtmodell im Erdgeschoss
des Hauses der Stadtgeschichte vermittelt die Historie
Waiblingens auf besonders spannende Weise.
Tränktörle: Erschreckend eng muss es
anno 1634 beim Großen Brand zuge-
gangen sein, als die Waiblinger aus ihrer
Stadt hinausdrängten, um dem Feuer zu
entgehen; dieser als Skulptur geschaffene
„Durchschlupf“, 2010 errichtet,
verdeutlicht jene 90 Zentimeter.
Das Haus der Stadtgeschichte.
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