4.6 Demenz
Viele Menschen bemerken mit zunehmendem Alter Gedächtnis- oder Konzentrationsprobleme. Dies kann eine normale altersbedingte Vergesslichkeit sein. Es kann sich aber auch um Anzeichen einer Erkrankung wie zum Beispiel Durchblutungsstörungen, Depressionen, Stoffwechselstörungen oder eventuell auch einer beginnenden Demenzerkrankung handeln.
Demenz ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl verschiedener Krankheitsformen, die den Verlust der geistigen Fähigkeiten zur Folge haben. Die bekannteste Demenzerkrankung ist Alzheimer. Der Verlauf und die Symptome von Demenzerkrankungen können sehr unterschiedlich sein.
Eine Demenzerkrankung hat nicht nur den Verlust des Gedächtnisses zur Folge, sondern verändert auch das Wesen des erkrankten Menschen, seine Wahrnehmung und sein Verhalten. Deshalb ist eine Demenzerkrankung für die Betroffenen und deren Angehörigen eine große Herausforderung. Sie erfordert eine genaue fachärztliche Diagnose und eine spezielle Behandlung und Unterstützung der Erkrankten.
Für Angehörige sind ausführliche Information und Beratung hilfreich.
Weiterführende Informationen:
digiDEM Bayern
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit,
Pflege und Prävention fördert das Forschungsprojekt
digiDEM Bayern. Das Anliegen
der Forscherinnen und Forscher ist es, über
aktuelle Neuigkeiten aus der nationalen und
internationalen Demenzforschung zu informieren.
digiDEM Bayern möchte dazu beitragen,
die Krankheit zu entstigmatisieren und die Früherkennung
von Demenz zu fördern. Sie können
den Newsletter abonnieren, dann sind Sie
immer auf dem Laufenden. Ebenfalls werden
kostenlose Webinare angeboten:
https://digidem-bayern.de/newsletter/
Das Alzheimer-Telefon
ist ein bundesweites Beratungsangebot für Menschen
mit Demenz, für Angehörige sowie für alle,
die sich beruflich oder ehrenamtlich engagieren.
Alzheimertelefon
030 259 379 514
Mo - Do 09:00 - 18:00 Uhr und
Fr 09:00 - 15:00 Uhr
Informationen in türkischer, polnischer,
russischer, englischer,
arabischer, rumänischer, vietnamesischer und italienischer
Sprache finden Sie unter
www.demenz-und-migration.de/
Diagnose: Zur Abklärung einer Demenzerkrankung wenden Sie sich an die Fachärztinnen und Fachärzte für Neurologie. Sie können auch mit folgenden Einrichtungen Kontakt aufnehmen:
Zentrum für kognitive Störungen
Klinikum rechts der Isar
Möhlstraße 26, 81675 München
089 4140-4275
Anmeldung.ZKS@mri.tum.de
www.zks.psykl.mri.tum.de
Alzheimer Therapie- und Forschungszentrum
LMU Klinikum der Universität München
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Nußbaumstraße 7, 80336 München
089 4400-55863
Psy.Alzheimerzentrum@med.uni-muenchen.de
www.gedaechtniszentrum-innenstadt.de
Institut für Schlaganfall- und
Demenzforschung (ISD)
LMU Klinikum
Feodor-Lynen-Straße 17, 81377 München
089 4400-46046
089 4400-46040
ambulanz.isd@med.uni-muenchen.de
www.lmu-klinikum.de/isd
Zentrum für Altersmedizin und
Entwicklungsstörungen, Memory Zentrum
kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost
Ringstraße 52, 85540 Haar
089 4562-3076
memory-zentrum.iak-kmo@kbo.de
www.kbo-iak.de
Psychiatrische Institutsambulanz
kbo-Inn-Salzach-Klinikum gGmbH
Gabersee 7, 83512 Wasserburg am Inn
08071 71-347
08071 71-402
isk-wg-ambulanz@kbo.de
www.kbo-isk.de
Beratung und Hilfen für Angehörige:
Das Leben mit einem demenzkranken Menschen
stellt Angehörige vor große Herausforderungen.
In jedem Fall sollten sie sich Beratung
und Unterstützung holen. Es gibt die Möglichkeit
für Angehörige, sich in Gesprächsgruppen
auszutauschen. Ausgebildete Alltagsbegleiter,
die stundenweise ins Haus kommen, können
Entlastung schaffen. Eine weitere Möglichkeit
für die Erkrankten sind Betreuungsgruppen
oder der Besuch einer Tagespflegeeinrichtung.
Ausführliche Beratung hierzu bieten im Landkreis Ebersberg der Pflegestützpunkt Ebersberg (siehe Seite 7.1 Pflegebedürftigkeit) und die Sozialpsychiatrischen Dienste Ebersberg (siehe Seite 1.3 Rechtsberatung).
Menschen mit Demenz im Krankenhaus
Demenzerkrankte reagieren im Krankenhaus
oft mit Angst und Unruhe und versuchen, die
Klinik zu verlassen. Sie haben keine Krankheitseinsicht,
können meist keine Auskunft
über sich, ihre Beschwerden und Wünsche
geben, können bei Diagnose, Behandlung,
Körperpflege nicht mitwirken und haben Probleme
beim Essen und Trinken.
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Ebenso hilfreich ist die Broschüre „Mit Demenz im Krankenhaus. Informationen für Angehörige von Menschen mit Demenz“.
Weitere Informationen dazu unter
![](img/icon-web.png)
Weisen Sie als Angehörige, als Angehöriger das Krankenhauspersonal explizit darauf hin, dass Probleme aufgrund einer Demenzerkrankung auftreten können. Hilfreich ist hierbei der „Informationsbogen für Patienten mit einer Demenz bei Aufnahme ins Krankenhaus“, auf dem besondere Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Erkrankten beschrieben werden können.